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Erstes Lebenszeichen nach 2 Monaten

Hallo zusammen,

während ich damit beginne diesen Eintrag zu verfassen ist es draußen schon längst dunkel. Ich sitze in “Kateri House”, dem Gästehaus der Community an einem langen Holztisch. Es ist kurz nach halb 10 und mein Handy gibt die Außentemperatur mit -19°C an. Das Haus liegt im Osten Edmontons in der Nachbarschaft Ottewell nahe der Capilano Mall. Es darf von allen Assistants an deren freien Tagen als Rückzugsort genutzt werden. Morgen ist der letzte von drei Tagen Zwischenseminar und ich wollte diesen Eintrag schon lange fertiggestellt haben.

Seit ich in Kanada angekommen bin sind nun knapp zwei Monate vergangen und ich habe mich an mein Leben hier gewöhnt. Ich rechne nicht mehr jeden Dollar in Euro um, Pick Ups fallen mir kaum noch auf und Milch in 4 Liter Kanistern ist doch völlig normal?!  Auch das kalte Wetter und der Schnee sind für mich mehr und mehr zur Normalität geworden - angenehm finde ich zweistellige Minusgrade und Eisflächen ähnliche Straßen und Bürgersteige aber bis heute nicht. Wirklich beeindruckt bin ich davon, dass kein Autofahrer wirklich Probleme mit den außergewöhnlichen Straßenbedingungen zu haben scheint. Ich war mir nämlich bei meiner ersten Fahrt nicht ganz sicher, ob ich das Auto lebend verlassen würde. Möglicherweise hatte das aber auch mit den Sommerreifen auf dem Auto zu tun. Vielen Dank an der Stelle nochmal an Communauto Alberta, Winterreifen werden überbewertet :)

 

Ein Tag in meinem Leben/Vorstellung Core Member

Nun, um es vorwegzunehmen nicht jeder Tag hier ist gleich. Da sich die Arbeitszeiten aber Woche für Woche wiederholen, wiederholen sich auch gewisse Tagesabläufe immer wieder. In unserem Beispiel ist es Dienstag und ich mache Morning Routine.

Mein Wecker klingelt um 6:15 Uhr, ich stehe auf, meditiere und gehe duschen. Nachdem ich mich fertig gemacht habe gehe ich gegen 7 Uhr hoch in die Küche.   Ok, ich will ehrlich zu euch sein, das ist meine Wunschvorstellung. Nicht selten stehe ich auch erst um 6:59 Uhr auf und gehe nach der Morning Routine gegen 9 Uhr duschen.          Da der Night Support unter der Woche für die Personal Care der Core Member zuständig ist, weckt Fatou Alex gegen 6:30 Uhr, hilft ihm beim Duschen und setzt ihn dann in die Küche oder ins Wohnzimmer, wo er gerade auf mich wartet. Ich mache ihm sein Frühstück bestehend aus Müsli mit laktosefreier Milch, Rührei mit Toast und einer heißen Schokolade. Er weiß ganz genau wo welche Zutaten seines Frühstücks zu finden sind und ist mir gerne behilflich.

Alex ist ein 27 Jahre alter Mann, er ist knapp 1,80m groß, hat dunkle kurze Haare und außerdem stark ausgeprägten Autismus. In seinem Buch, jeder Core Member hier hat sein eigenes Buch mit wichtigen Informationen, habe ich mal gelesen seine Familie bezeichne ihn als “Gentle Giant”. Ich finde diese Beschreibung trifft es recht gut. Alex ist ein freundlicher junger Mann, der eigentlich immer gut gelaunt ist. Auf mich wirkt es so, als ob er sich fast durchgehend in einer Art Paralleluniversum befindet und nicht wirklich präsent ist. Er gibt immer wiederkehrende Geräusche von sich, wippt mit seinem Oberkörper und schaut ins Leere, scheint aber recht zufrieden dabei zu sein. Puzzles löst er sehr gerne und das in Rekordzeit. Er hat eine Schwäche für klassische Musik und Disney Filme.

Nachdem ich alles zubereitet habe lasse ich ihn essen und warte auf Cecile, die zweite unserer drei Core Member. 

Cecile ist 73 alt und kann wie Alex nicht sprechen. Sie hat kurzes graues Haar und trägt eine schwarze eckiges Brille, die ihre besten Tage definitiv hinter sich hat. Aufgrund ihrer infantilen Zerebralparese (bei Interesse einfach googlen) sitzt sie im Rollstuhl und ist dementsprechend voll auf Hilfe angewiesen, um ihren Alltag meistern zu können. Sie ist ein wirklich angenehmer Zeitgenosse. Sie wirkt manchmal etwas bedrückt, aber man wenn man sich intensiv mit ihr beschäftigt und ihr genug Aufermksamkeit schenkt, spiegelt sich das auch in ihrer Stimmung wieder. Fatou bringt auch sie frisch geduscht mit dem Fahrstuhl nach oben, ihr Schlafzimmer liegt gegenüber von meinem im Keller. Obwohl sie nicht normal spricht, ist es doch gut möglich mit ihr zu kommunizieren, etwa mit ihrem Communication Book. Mit dem frage ich Cecile was sie frühstücken möchte. Zu Auswahl stehen Rührei und Haferbrei, dazu wird Kaffee oder Tee gereicht. Heute entscheidet sie sich für Haferbrei, in den ich noch einen halben Apfel schneide, dazu eine Tasse koffeinfreien Kaffee. Guten Appetit. 

Irgendwann zwischen 7:00 und 7:30 ist außerdem auch die Dritte unserer Core Member in Teds House, Cynthia, hinzugestoßen. Cynthia ist eine Frau Anfang 50, sie trägt mittellange, dunkelbraune Haare und hat nur eine leichte Lernbehinderung. Sie ist innerhalb des Hauses de facto komplett eigenständig. Sie braucht keine Hilfe bei ihrer Personal Care, sie macht sich selbst Frühstück sowie Lunch fürs Day Programm und beschäftigt sich meistens auch alleine. Cynthia redet viel und das leider undeutlich, oft bin ich mir unsicher was genau sie sagen möchte. Sie ist sich darüber im klaren, dass sie um einiges unabhängiger als Alex und Cecile ist und verbirgt das durch ihr Auftreten gegenüber den beiden nicht nicht im geringsten. Im Gegenteil, sie ist gerade von Alex schnell genervt, was den Umgang mit ihr wirklich anstrengend machen kann.

Es ist jetzt 8 Uhr und ich gebe Alex und Cecile ihre Medikamente. Nachdem ich den Medication Test von L’Arche vor zwei Wochen bestanden habe, darf ich das jetzt auch. Die Medikamente sind von der Apotheke für die jeweiligen Uhrzeiten in kleine Plastikboxen verpackt, was das ganze einfach macht. Auf dem MAR (Medication Administration Record) unterschreibe ich für jedes verabreichte Medikament und gleiche vorher nochmal alles ab. Hier finde ich auch mehr Informationen rund um die Medikamente sowie mögliche Nebenwirkungen.

Nun mache ich mir selbst Frühstück und kümmere mich danach um den Abwasch. Alex und Cynthia werden zwischen 8 und 9 Uhr abgeholt und zum Day Program gebracht. Ceciles Guardian erlaubt ihr aufgrund von Corona nicht zum Day Program zu gehen, deshalb kommt eine Person aus dem Day Program, um individuell Zeit mit ihr zu verbringen. In der Regel kommt entweder Celina oder Naemi, beide sind aus NRW und machen ebenso einen Freiwilligendienst hier in Edmonton. Gegen 8:45 Uhr (so pünktlich war ich noch in meinem Leben) klingelt es und ich öffne Naemi die Tür. Sobald sie Cecile übernimmt ist meine Schicht vorbei. 

Jetzt habe ich bis 14 Uhr frei. Ich ziehe mich also um, packe meinen Rucksack und fahre ins Gym. Es liegt inmitten eines großen Komplex namens Capilano Mall, auf dessen Gelände sich verschiedene Supermärkte, eine Bank, Fast Food Restaurants etc. befinden. Ich wähle bewusst das Wort Komplex, denn als Mall kann man diesen, wie es scheint, riesigen Parkplatz mit einigen für sich eigenständigen Gebäuden nicht bezeichnen. Fünf Minuten von unserem Haus entfernt ist eine Bushaltestelle, von der man direkt zur Capilano Mall fahren kann. Von der Haltestelle aus sind es ein paar Hundert Meter zum “Fit4less Capilano”. Der Bus braucht zwar nur 15 Minuten, letztendlich bin ich von Haustür zu Haustür aber immer mindestens eine halbe Stunde unterwegs. So auch heute. Das Fit4Less ist unglaublich billig, deshalb gibt es keine Duschen, keine Trainer und auch sonst wenig Luxus. Für knappe 15$ im Monat kann man sich dennoch nicht beschweren.

Gegen kurz nach 12 verlasse ich das Gym, fahre zurück nach Hause, gehe duschen und schlürfe gegen kurz nach 13 Uhr entspannt nach oben. Nach dem Sport brauche ich jetzt ersteinmal was zu Essen. Da Cecile bis 15 Uhr betreut wird, Cynthia auch erst um die Zeit nach Hause kommt und Alex sogar meist erst nach 16:30 eintrifft, ist de facto Schichtbeginn erst um 15 Uhr. Egal, ob ich schon um 13 Uhr oder um 14 Uhr anfangen müsste. In der Regel halte ich mich aber in dieser Zeit im Haus auf, denn manchmal gibt es wider Erwartens irgendwas zu tun. 

Um 15 Uhr verlässt Naemi das Haus und die Arbeit beginnt nun endgültig. Heute arbeite ich zusammen mit Spencer, Elisee und Nadeeka haben montags frei. Spencer fängt gegen halb 4 an zu kochen, gegen 17 Uhr soll es nämlich Supper geben. Ja ich weiß, welcher normale Mensch isst bitte um 5 nachmittags zu Abend? Die gleiche Frage habe ich mir anfangs auch gestellt. Nun ja, das sei eine alte L’Arche Tradition habe ich mir sagen lassen. Ich finde mit manchen Traditionen kann man aber eigentlich auch brechen, oder?

Neuerdings erstellt unsere House Leaderin Abigail fast jeden Tag eine To Do Liste für alle Assistants, die an diesem Tag arbeiten. Somit ist klar wer die verschieden Aufgaben wie Kochen, Abwasch, Ceciles Toilettengang usw. übernimmt. Ich bin heute u.a. dafür zuständig Cecile aufs Klo zu bringen und sie später bettfertig zu machen. Ich lasse Cecile also mit ihrem Lego spielen und lese nebenbei etwas. Vorm Essen bringe ich sie heuten gegen 16:30 aufs Klo. Während des Nachmittags baut Cecile gerne mit dem bereits genannten Legosteinen, spielt gegen mich mit Unterstützung Uno oder hilft bei ihrer Wäsche. Wir sind dazu angehalten sie mindestens einmal am Tag in ihrem elektrisch verstellbaren Sessel zu setzen, hierfür gibt es ein en elektrischen Lift, so wie auch in ihrem Schlafzimmer. Alex macht gerne Puzzles, beide schauen auch einen Teil des Nachmittags fern. Leider scheint hier kaum einer ein großes Problem damit zu haben, wenn die Core Member mal nur vorm Fernseher sitzen. Einige Reliefs (Aushilfen) sind glaube ich auch der Meinung, dass sie hier eigentlich nur zum Kochen hinkommen. Nun ja, bei dem Personalmangel im Sozialen Dienstleistungssektor kein Wunder, dass sich solche Arbeitsweisen einschleifen können. Corona und der kalte Winter hier schränken die Möglichkeiten gerade mit jemandem wie Cecile etwas zu unternehmen auch drastisch ein, keine Frage. Dennoch, auch Zuhause gibt es genug Möglichkeiten sich mit den Core Membern zu beschäftigen. Der nervige TV ist nicht die einzige Option. 

Nun sind alle da und wir essen zusammen. Spencer hat Lasagne gekocht, die ihm gut gelungen ist. Nach dem Supper wird gebetet, dann ist der Abwasch dran. Die Core Member schauen jetzt etwas fern. Vielleicht fragt ihr euch, wieso Cynthia bisher so wenig aufgetaucht ist. Die meiste Zeit über sitzt sie im Raum, in dem Cecile während ihres persönlichen Day Programs ihre Zeit verbringt und liest oder ist an ihrem Tablet. Gegen 18:30 bringe ich Cecile ins Bad, setzte sie auf Toilette, helfe ihr ihren Bh auszuziehen und lasse sie dann mit einer frischen Windel und ihrem Pyjama alleine. Sie zieht sich eigenständig um. Nachdem sie mit allem fertig ist putze ich ihr die Zähne und bringe sie wieder nach oben. Da stehen jetzt noch ihre Übungen an. Vier an der Zahl macht sie jeden Tag mindestens einmal, eine davon beinhaltet zehn mal für 10 Sekunden aus dem Rollstuhl aufzustehen. Logischweise mithilfe einer Halterung in der Wand.  Bevor ich sie gegen 20 Uhr ins Bett bringe gebe ihr noch ihre Medikamente. Danach bin ich für heute fertig. Würde ich bis 21 oder 22 Uhr arbeiten, würde ich jetzt noch etwas Zeit mit Alex verbringen. Meistens lasse ich ihn abends, nachdem Cynthia gegen kurz nach 20 Uhr in Richtung Bett verschwunden sind, etwas klassische Musik hören, gegen 20:30 bekommt er einen Snack. Er entscheidet sich immer für Toast mit Erdnussbutter, dazu gebe ich ihm seine Medikamente. Um 21 Uhr geht dann auch Alex ins Bett. Ich zeige ihm beim Zähneputzen, wo genau er putzen soll und danach legt er sich schlafen. Obwohl der Night Support meist erst gegen 21:30 eintrifft, ist die Schicht sobald Alex im Bett liegt de facto rum. Oft gehen wir schon in unser Zimmer oder warten noch die kurze Zeit, wie wir es auch eigentlich machen sollten. Da pro Etage jeweils ein Core Member schläft, ist es letztendlich aber egal, ob ich im Keller oder im Erdgeschoss bin. 

Nach meiner Arbeit mache ich heute noch einen Spaziergang durch meine Hood. Ebenso wie Meditation tut mir das unglaublich gut, um einfach mal abzuschalten. Danach schaue ich noch Netflix, schreibe Tagebuch und gehe schließlich schlafen. 

Am Wochenende ist alles etwas anders. Wie schon erwähnt sind wir unter der Woche nicht fürs Duschen von Alex und Cecile zuständig. Am Wochenende jedoch schon, weshalb hier immer zwei Leute zusammen Morning Routine machen. Einer von beiden duscht Cecile, der andere hilft Alex und macht dann für beide Frühstück. Die Schicht ist aber um 2h nach hinten verschoben, also von 9:00-11:00 Uhr. Auch sonst ist alles etwas entspannter, es passiert nicht besonders viel. 

Die letzten Wochenenden war ich immer an einem Tag des Wochenendes mit Cynthia und Alex nachmittags beim Bowlen in der nahegelegen Boonie Doom Mall. Die ist nebenbei wirklich eine Mall, also ein Einkaufszentrum. Im gleichnamigen Stadtteil im Süden Edmontons liegt auch unser Haus. Ich hoffe sehr, dass es bald wärmer wird, sodass es mehr Gelegenheiten gibt mit den Core Membern, gerade auch mit Cecile, verschiedene Dinge zu unternehmen. Sollte ich irgendwann auch mal auf die Versicherungsliste für den House Van kommen, wäre auf einen Schlag fast alles möglich - selbst mit Cecile.

 

Meine Freizeit

Nun, ehrlicherweise habe ich noch nicht viel hier gemacht. Das Wetter und die eingeschränkten Möglichkeiten aufgrund von Corona gepaart mit etwas Faulheit waren eine toxische Kombination. Dennoch, ich saß an meinen freien Tagen auch nicht nur zuhause. Die West Edmonton Mall, die größte Mall Nordamerikas, habe ich mir schon zweimal angeschaut. Diese hat nicht nur einen Haufen an Geschäften zu bieten, nein, es gibt auch ein Kino, einen Freizeitpark, ein Schwimmbad und eine Eisbahn. Für meinen Geschmack zum Shoppen definitiv zu groß, ich hab mich schon mehrmals verlaufen. Dennoch auf jeden Fall ein Erlebnis. In Downtown war ich natürlich auch schon. Für das, wie Downtown auf Bildern aussieht ist dort zu sein, zumindest im Winter, dann doch etwas enttäuschend.    Klar, es gibt Geschäfte und Restaurants, aber es ist längst nicht so mit Menschen überflutet und unendlichen Möglichkeiten gespickt, wie man es von einer Millionenstadt erwarten würde. Da zeigt sich dann wieder, dass Edmonton eine so geringe Bevölkerungsdichte hat. Aber: wie schon gesagt, keine Ahnung, wie es im Sommer aussieht.

Desweiteren habe ich auch schon ein paar Leute kennengelernt. Ich habe einige Pläne sowohl für den Sommer, als auch den Rest Winter und möchte ab jetzt jede Chance an meinen freien Tagen nutzen, um mehr von der Stadt zu sehen. Auf der Partymeile hier, der Whyte Avenue, war ich bisher zweimal, um 00:00 Uhr war aber aufgrund der Beschränkungen alles dicht. Da besteht auch noch Nachholbedarf. 

 

Meine Gedanken zu meinen ersten 2 Monaten

Nun, ich bin definitiv in Edmonton angekommen. Anfangs war ich schon überrascht, wie sehr mir meine Freunde und meine Familie gefehlt haben. Ich hatte Heimweh und habe viele gewohnte Dinge aus Deutschland vermisst. Was ich jetzt in jedem Fall schon sagen kann, ist, dass ich im Sommer zurück nach Deutschland kommen werde und mich darauf auch jetzt schon sehr freue. Dinge, die mir in Deutschland völlig normal vorkamen, etwa der gute ÖPNV, Fahrradwege oder auch gutes und bezahlbares Bier, kann ich jetzt erst so richtig wertschätzen, wo sie mir fehlen. Aber, Deutschland kann sich sicherlich in einigen Dingen auch von Kanada eine Scheibe abschneiden. Die Menschen hier sind sehr freundlich und hilfsbereit, Behördengänge können zum Teil auch online vorgenommen werden und ich kann wirklich überall mit Karte zahlen. Trinkgeld kann man auf jedem EC-Kartenleser eintippen, sowas brauchen wir unbedingt auch in Deutschland. 

Für einige von euch mag es trotz meines langen Textes vielleicht immer noch schwer sein, sich ein wirkliches Bild von Kanada zu machen. Ich finde das Land ist so etwas wie die bessere USA. Wie auch im Nachbarland gibt es breite Straßen, jeder fährt einen riesigen Pick Up, es gibt alles in unglaublich großen Mengen zu kaufen und die Leute sprechen Englisch. Alles sieht aus wie in der USA und ohne Auto ist man verloren. Auf der anderen Seite scheint die Gesellschaft gar nicht gespalten zu sein. Kanada hat eine der höchsten Corona-Impfquoten weltweit, die Menschen sind unglaublich nett und keiner läuft offen mit einer Waffe herum. Nicht zu vergessen Kanadas unglaubliche Natur, in deren Genuss ich in den nächsten Monaten definitiv auch noch kommen werde. Freut euch drauf.

Ich bin zufrieden. Meine Arbeit macht mir Spaß und bereichert mich, ich habe einen guten Draht zu Cecile aufgebaut. Auch mit Alex und Cynthia komme ich gut aus und meine Kollegen hier sind alle drei wirklich korrekt. Nadeeka ist Anfang 30 und aus Sri Lanka, Elisee Mitte 20 und aus Ruanda, Spencer ist 19 und kommt aus Waterloo, Ontario. Gerade mit den beiden Jungs habe ich auch schon mal außerhalb unser Arbeitszeiten etwas Zeit verbracht. Ich kann mich also nicht beschweren. Es hätte mich auf jeden Fall schlechter treffen können.

Ich hoffe ich konnte euch einen ersten Einblick in meinen Freiwilligendienst hier in Edmonton geben. Wenn ihr Fragen, Anregungen oder Verbesserungsvorschläge habt, lasst es mich gerne wissen. 

Bis dahin eine gute Zeit und weiterhin viel Gesundheit

Jonathan